geschichte

Ich möchte hier kurz den geschichlichen Teil in Form eines Zitaes erläutern. Natürlich fragt man sich im digitalen Zeitalter, wie war es früher? Wie war es, bevor man den Menschen die tollsten Eindrücke und Moment dauerhaft festhalten konnte.

Ein Teil der Menschen war sicherlich gut betucht, aber wer hatte schon vor den 80er Jahren, hunderte von Bildern seiner Hochzeit ?

Ja, ich will. Dieser Satz gehörte bis weit ins 20. Jahrhundert zu den bedeutungsvollsten des Lebens. Zumal der Segen („Bis das der Tod euch scheidet!“) damals durchaus noch wörtlich genommen werden konnte. Auch früher wünschten sich die Menschen, den schönsten Tag des Lebens festzuhalten. Gut möglich, dass sich Juliane und Carl Langenbach daher nach ihrer Trauung ins Kuhviertel begaben um sich von einer ähnlichen Hochzeitsreportage begleiten zu lassen.

Die ersten Hochzeitsfotografien wurden bereits 1842 gemacht. Aber nicht wie man meint nur in Deutschland oder den Benelux oder gar den amerikanischen Staaten, sondern auch in den Balkan Regionen und bei türkischen Hochzeiten .

Dr. Volker J., Leiter des LWL-Bildarchivs: „Hier gab es einen Fotografen, Friedrich Hundt (1807-1887), der dieses Verfahren im Experiment sich selbst beigebracht hatte, und fotografierte. Die ersten Bilder sind aus dem Jahr 1842 erhalten geblieben. Auf den allerersten Bildern finden sich auch Paare dargestellt. Hochzeitspaare.“ Hundt war so zu einem erfolgreichen Geschäftsmann geworden, denn „es war Mode, sich fotografieren zu lassen, von Anfang an, es war nicht einfach nur schön sondern top aktuell, hipp und in Mode…“

Diese Mode konnte sich aber zunächst nicht jeder leisten. „Die Fotografie war am Anfang, in den ersten Jahren, ein wirklich teures Verfahren. Eine Aufnahme kostete so viel, wie eine arme Familie für eine Woche benötigte. Diejenigen, die solche eine Fotos machen konnten und in Auftrag gaben, die gehörten der ganz verschwindend dünnen Schicht der sehr sehr reichen Leute an.“

Die Bilder waren auch seinerzeit auch ein songeanntes Statussymbol
Heutzutage muss man nicht zwingend in weiss heiraten. In China z.B. ist die Farbe der Liebe rot. Von daher kommt es dort öfters vor, dass die Braut ein rotes Hochzeitskleid trägt.

Erst mit der Einführung des günstigeren Negativ-Verfahrens um 1870 wurde die Fotografie fast allen Bevölkerungsschichten zugänglich. Dr. Volker Jakob: „Diese Moden, die drangen gewissermaßen von oben nach unten durch. Die eine Schicht kopierte die anderen. So wurde die Fotografie als visueller Beweis für eine geschlossene Ehe Anfang eben auch zu Beginn des 20. Jahrhunderts in den unteren Mittelschichten ein wichtiges Statussymbol was durch enorme Preise untermauert wurde.“

Wer etwas auf sich hielt, besuchte spätestens ab 1890 nach der Trauung einen Fotografen. Die Fotos sollten nicht nur nicht nur an den Hochzeitstag erinnern, sondern auch die neue gesellschaftliche Stellung dokumentieren und bildlich besiegeln. „Diese Bilder die dann entstanden wurden als sehr sehr wertvoll erachtet. Man hängte sie an die Wand und konnte sich so immer wieder vergewissern: »Das sind wir. Wir leben!«“

Für das Brautpaar selbst waren die Hochzeitsfotos oft die einzige bildliche Erinnerung im Leben. Heute landen diese alten Fotos auf Flohmärkten. Die Erinnerungen an die abgebildeten Personen sind wie die Fotos selbst verblasst. Von Carl Langenbach und seiner Juliane haben keine Fotos überdauert. Nur das Brautkleid ist erhalten geblieben. Juliane trug, wie damals üblich, schwarz.